Die Reise startet in Bilbao, Spanien. Hier wurde Juan Chrisóstomo Jacobo Antonio de Arriaga am 27. Januar 1806 geboren. Als Sohn wohlhabender und musikalischer Eltern zeigte sich schon früh sein Talent für Geige und Komposition. Auf den Tag genau 50 Jahre nach Mozart geboren, war die Analogie „spanischer Mozart“ schnell hergestellt. 1821 ging er nach Paris um dort Geige, Harmonielehre und Kontrapunkt zu studieren und wurde schon 1824 Assistent in der Kompositionsklasse. Leider verstarb Arriaga – wie auch Mozart – viel zu früh noch vor seinem 20sten Geburtstag im Januar 1826 in Paris. Das Kammerorchester spielt von Arriaga seine einzige Sinfonie in D-Dur, die Mozart als Vorbild erahnen lässt, aber auch typisch spanische Melodien damit verbindet.
In Paris treffen wir auf Charles Gounod, der 1818 in Paris geboren wurde und damit kurz zeitgleich mit Arriaga in Paris lebte. Er erhielt seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter. Nach Abschluss der Schule studierte er böhmische Komponisten und Musik. Er schwankte lange zwischen seinem Wunsch Priester zu werden und seiner Begeisterung für Musik, die dann doch stärker war. Gounod komponierte zwei Sinfonien für klassisches Orchester und konzentrierte sich zunächst auf Opern, Lieder und kirchliche Musik. Auf Anfrage eines Pariser Bläserensembles schrieb er die Petite Symphonie in B-Dur, die am 30. April 1885 uraufgeführt wurde. Gounod starb 1893 in Saint-Cloud, in der Nähe von Paris.
Vom Spezialisten für böhmische Komponisten reisen wir nach Osten und treffen dort auf Bela Bartók. Geboren am 25. März 1881 in Nagyszentmikós in Österreich-Ungarn, erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, wie auch Gounod, von seiner Mutter. Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Moderne. Aus Angst vor der Verbreitung des Faschismus emigrierte er 1940 in die USA, wo er 1945 verstarb. Sein Leichnam wurde 1988 nach Budapest überstellt und dort im Rahmen eines Staatsbegräbnisses beigesetzt. Bartók sammelte böhmische, ungarische, rumänische, slowakische und andere osteuropäische Lieder auf seinen Reisen, die er phonografisch und schriftlich fixierte und in seine Kompositionen, wie die drei Tänze aus Siebenbürgen einfließen ließ. Lassen Sie sich von Dudelsackpfeifern und tanzenden Bären auf ein osteuropäisches Dorffest entführen.
Von Ungarn geht es nun nach Tschechien, wo 1750 in Leitmeritz Anton Rößler geboren wurde, der, nach damaliger Mode, als Antonio Rosetti bekannt wurde. In Prag erhielt Rosetti seine erste musikalische Ausbildung bei Jesuiten. Seine dann folgenden verschiedenen Anstellungen führten ihn bis nach Russland. 1773 erhielt er eine Stelle als Diener und Kontrabassist, in der Hofkapelle des Fürsten zu Oettingen Wallerstein, eine Stelle, für die sich Mozart kurz zuvor ebenfalls beworben hatte, aber nicht bekommen hatte. Rosetti galt als einer der beliebtesten Komponisten seiner Zeit. 1789 wechselte er an den Hof des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust, wo er 1792 verstarb. In seiner Sinfonia di Caccia in D-Dur erklingen viele Jagdmotive, die einen nach erfolgreicher Jagd wieder nach Hause begleiten.
Die Reise beginnt am Sonntag, den 13. Oktober um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Altlußheim. Das Kammerorchester freut sich, wenn Sie Interesse an dieser Reise haben und mit uns musikalisch Europa entdecken. Die Reise ist kostenfrei, Spenden für die Vereinsarbeit sind willkommen.